Herr Dr. med. Stephan Leser, Casa Medica – Naturheilsanatorium Leser, Elztal-Dallau
Nachlese
Stress weghören und damit ruhiger, beweglicher und gelassener durch Tag und Nacht. Diese Überschrift trug der Vortrag von Dr. Stephan Leser beim monatlichen Treffen am 3. August. Doch bevor der Chef des Naturheilsanatoriums „Casa Medica“ in das Thema einstieg, erklärte er, was es mit Stress auf sich hat. „Der Begriff kommt aus der Physik und beschreibt den Druck, dem ein Material ausgesetzt ist. In der Medizin versteht man darunter eine unspezifische Reaktion des Körpers auf besondere Anforderungen. Atmung und Puls steigen an, Adrenalin wird ausgeschüttet.“ Stress entstehe unter Leistungsdruck im Job, in der Schule, bei Krisen oder durch Krankheit. „Stressoren sind oft ganz normale Alltagssituationen. Es kommt allerdings darauf an, wie man damit umgeht und sie verarbeitet.“ Stress auf einem mittleren Aktivierungsniveau könne durchaus zu höchster Leistungsfähigkeit führen. Dauert er allerdings länger an, und sind die Erholungspausen zu kurz, bedroht er die Gesundheit. „Stress wirkt sich auf das vegetative Nervensystem aus. Der Sympathikus wird unter Stress aktiviert, der Parasympathikus springt in Ruhephasen an. Beide sollten in Balance sein. Sind sie das nicht, bekommen das gerade Parkinson-Patienten schnell zu spüren.“
Unter Stress werde das Hormon Cortisol verstärkt freigesetzt, was wiederum den Dopaminspiegel sinken lasse. Eine Stress abbauende Methode sieht der Orthopäde in der Audiovisuellen Wahrnehmungsförderung (AVWF), die seine Klinik seit 2012 anbietet. „Dabei wird über Kopfhörer Musik gehört, die modulierte Schallwellen enthält.“ Sie beeinflusse positiv das autonome Nervensystem, verbessere die Belastungsfähigkeit, die Motorik und das Schlafverhalten. Die Regenerationszeiten verkürzten sich, Schmerzen würden gelindert, Tremor und Rigor eingedämmt. Ein Versuch mit 13 Personen habe die Effektivität von AVWF gezeigt, belastbare Studien gebe es jedoch nicht. „Die Behandlung erfolgt in 10 Einheiten, wobei in den ersten ein bis drei Wochen jeweils eine Stunde Musik gehört wird“, so der Mediziner. Angezeigt sei die Methode bei Burnout, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, aber auch bei neurologischen Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose und Schlaganfall und selbst bei psychischen Traumata. Sogar Kinder mit ADS, ADHS, Entwicklungsverzögerungen und Prüfungsangst könnten davon profitieren.
Ein weiteres Angebot des Sanatoriums ist die Quellwasser-Brausekur. „Wasser wird seit jeher in der Medizin eingesetzt, von innen und von außen. Eine besonders wirksame Methode der Hydrotherapie ist die Dauerbrause. Sie erfolgt über 60 Minuten. Dabei wechselt der Patient regelmäßig die Position, damit die Wasserstrahlen vom Kopf bis zu den Unterschenkeln alle Körperteile treffen.“ Die Wirkungen des leichten Massageeffekts seien vielfältig: Anregung der Organe, Verbesserung der Durchblutung, Förderung der Entgiftung und Ausscheidung.
Zur Ergänzung der Brausekur bietet die Casa Medica eine Kombination aus unterschiedlichen Bewegungskursen und einer speziellen Heilnahrung, die auf vollwertige, vegetarische Kost setzt.