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Vortrag „Mobil, Aktiv und selbstbestimmt – wie Hilfsmittel den Alltag leichter machen können”

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Deutschordensaal, Kreissparkasse Kaiserslautern, Am Altenhof 12–14, 67655 Kaiserslautern, Telefon 0631. 36360, Internet: www.kskkl.de

Referent: Hans Mattern, Ergotherapeut, Wohnraum- u. Hilfsmittelfachberater, Sanitätshaus Ank, Kaiserslautern

 

Nachlese

„Mobil, aktiv und selbstbestimmt – wie Hilfsmittel den Alltag leichter machen können“

Was tun, wenn Bewegungsarmut, Gang- und Gleichgewichtsstörungen und eingeschränkte Feinmotorik alltägliche Tätigkeiten erschweren? Mit diesen Aspekten beschäftigte sich der erste Vortrag 2018, der am 7. Februar im Deutschordensaal, dem neuen Treffpunkt, stattfand. Unter dem Titel „Mobil, aktiv und selbstbestimmt – wie Hilfsmittel den Alltag leichter machen können“ stellte Hans Mattern eine Palette nützlicher Produkte vor. Als ausgebildeter Ergotherapeut, Wohnraum- u. Hilfsmittelberater und Mitarbeiter im Kaiserslauterer Sanitätshaus Ank ist er ein Mann vom Fach.

„Hilfsmittel haben zum Ziel, Defizite zu kompensieren. Sie ergänzen oder ersetzen eigene Fähigkeiten, erleichtern Tätigkeiten oder machen sie erst möglich“, eröffnete er sein Referat und widmete sich in einem ersten Punkt dem Gehen. „Wenn der Gang von der Norm abweicht, birgt es gesundheitliche Risiken.“ So seien Füße nicht nur für das Gleichgewicht wichtig. Sind sie von Störungen betroffen, kann sich das durch eine falsche Haltung auf den Körper auswirken. In Form von Verspannungen, Beschwerden in der Hüfte, den Knien und Sprunggelenken bis hin zu Zahnschmerzen.

„Eine Ganganalyse mit einem speziellen Gerät gibt Aufschluss über Funktionsstörungen des Bewegungsapparates. Dann lässt sich mit einer Gangschulung und individuell angepassten Einlagen das Gleichgewicht wieder herstellen“, erklärt Hans Mattern.
Wem es schwer fällt, etwas vom Boden aufzuheben oder ganz oben aus dem Regal zu holen, dem leistet eine Greifhilfe wertvolle Dienste. Wie ein verlängerter Arm mit künstlicher Hand erspart sie das Bücken und Strecken und verringert dadurch das Sturzrisiko. Dazu tragen auch Einstieghilfen in die Badewanne bei, deren gummierten Griffe Halt bieten.  „Gerade im Bad passieren die meisten Unfälle. Aber es gibt viele Hilfsmittel, die dem vorbeugen“, sagt der Referent. „Besonders komfortabel sind Badewannenlifter mit elektrisch verstellbarer Sitzhöhe und variabler Rückenlehne.“ Ein weiteres praktisches Hilfsmittel ist ein Badewannensitz mit Rückenlehne und Armlehnen. Er erlaubt es, in einer bequemen Position die tägliche Hygiene durchzuführen und erspart das mühsame und oft auch riskante Aussteigen aus der Badewanne. Ebenso nützlich ist ein höhenverstellbarer Duschstuhl. Gleitschutzeinlagen in Badewanne und Dusche verhindern das Ausrutschen auf nassem Untergrund.

Für weitere Sicherheit sorgen mobile Haltegriffe, z. B. in der Dusche oder neben der Toilette. Bei ihrer Fixierung kann auf Bohren verzichtet werden. Denn sie brauchen keine Schrauben, sondern saugen sich mit Hilfe eines Vakuumhebels an der Wand fest. Eine Toilettensitzerhöhung ermöglicht Menschen mit Bewegungseinschränkungen ein sicheres Sitzen auf dem WC und erleichtert ihnen das Aufstehen.

Ein großes Thema seien auch Rollatoren, so der Referent. Sie gibt es in verschiedenen Ausführungen. Je geringer das Eigengewicht, desto leichter lassen sie sich handhaben und transportieren. Modelle aus Carbon wiegen gerade mal vier Kilogramm, haben jedoch ihren Preis. Ausgestattet mit einem Faltmechanismus, Reflektoren, ergonomischen Handgriffen, Stufenhilfe und Kantenabweiser, sind Rollatoren eine wertvolle und sichere Hilfe bei der Fortbewegung. Allerdings müssen sie auf den Benutzer eingestellt sein. „Außerdem sollte jeder wissen, wie er seinen Rollator richtig benutzt. Der Abstand muss stimmen, die Arme dürfen beim Führen nicht durchgedrückt sein, sondern sollen in einem Winkel von zehn bis 15 Grad gebeugt sein“, rät der Fachmann. Damit jeder das für ihn geeignete Modell erhält, kommt es auf die Formulierung im Rezept an. „Lehnt die Krankenkasse die Übernahme der Kosten ab, legen Sie Widerspruch ein. In der Regel wird ihm stattgegeben.“

Auch höhenverstellbare Unterarm-Gehstützen gleichen Defizite im Bewegungsapparat aus. „Sie verfügen über weiche ergonomisch geformte Griffe. Dadurch verteilen sie die Druckbelastung an den Handflächen und schonen die Gelenke.“ Für Parkinson-Patienten gibt es spezielle Gehstützen. Dabei markiert ein Laserstrahl die Stelle auf dem Boden, auf die der Fuß beim nächsten Schritt hingesetzt werden soll. „Diese Variante sollten Sie im Geschäft mehrere Minuten lang ausprobieren, um zu sehen, ob Sie damit zurechtkommen“, rät Hans Mattern.

Für Rollstühle gelte das Gleiche wie für Rollatoren: Das Rezept muss eindeutig Auskunft über Art, Ausstattung und Zubehör geben.  „Denn auch hier gibt es viele Varianten. Vom einfachen Modell bis hin zum Multifunktionstalent. Dazu kommen unterschiedliche Steuerungen sowie Sitz- und Rückensysteme. Manche lassen sich zum platzsparenden Transport im Handumdrehen in Einzelteile zerlegen und ebenso schnell wieder aufbauen.“

Im Auto erleichtert ein Drehsitz, dessen Form einem flachen, runden Kissen gleicht, das Ein- und Aussteigen. Zuhause hilft ein elektrischer Aufstehlifter, aus dem Bett oder vom Stuhl hoch zu kommen. Neben Flaschenöffner, speziellem Essbesteck und Schlüsseladapter gibt es eine ganze Reihe kleiner Hilfsmittel, die im Alltag unterstützen.

„Aber Sie können auch selbst einiges tun, um die Bewegungsfähigkeit und das Gleichgewicht zu schulen. Zum Beispiel mit einem Igelball, der die Motorik und Durchblutung fördert, mit kleinen Massagegeräten oder Balance-Pads und Wippen“, sagt Hans Mattern und verspricht fachmännische Beratung im Sanitätshaus in allen Belangen.